Nach der Entscheidung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV), die Facharztsitze für die internistische Praxis für den Klinikstandort Riedlingen abzulehnen, zeigt sich die Junge Union (JU) im Landkreis Biberach empört.
Es sei eine eindeutige Fehlentwicklung der Facharztversorgung hin zu den Oberzentren zu erkennen, die zutiefst schädlich für den ländlichen Raum und den Landkreis wäre, so die Junge Union. Die Begründung der KV, dass es bereits eine Überversorgung von internistischen Fachärzten gebe und eine Entfernung von 40km zumutbar wäre, weist die Junge Union vor allem mit dem Verweis zurück, dass dies im ländlichen Raum durchaus einer Fahrtzeit von gut einer Stunde entsprechen könne. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Teil deutlich länger. „Für ältere Mitbürger und Menschen mit Behinderung ist das schlicht keine tragfähige Argumentation“, so der Kreisvorsitzende Jens Heidinger und fügt hinzu: „Im Stuttgarter Speckgürtel mag das langfristig funktionieren, der ländliche Raum würde damit aber bald ausbluten!“
Stattdessen fordert die JU eine Überarbeitung des Zulassungssystems der KV dahingehend, dass die Regionen für die Sitze kleinteiliger geschnitten werden müssen. Konkret soll die KV die eigentlichen Zuteilungsregionen – welche sich derzeit an den Regionalverbänden orientieren – auf Landkreise, wenn nicht sogar besser auf Mittelzentren heruntergebrochen werden. Auch sollten die Oberzentren nicht gemeinsam mit dem ländlichen Raum gewertet werden.
Es gelte zu verhindern, dass sich Ärzte nur noch in den „lukrativeren“ Oberzentren ansiedeln und die Sitze vermehrt dorthin abwandern.
Die Junge Union drängt auf diese Lösung und erwartet baldiges Handeln der Beteiligten um die Gesundheitsversorgung im Landkreis zu garantieren.