Wie geht es weiter mit den „Schützenbussen“?

By Katharina Rief, 28. Oktober 2024

Mitglieder der Jungen Union tauschten sich mit dem Ersten Vorsitzenden der Schützendirektion, Rainer Fuchs, über die Zukunft der „Schützenbusse“ aus. Es besteht Hoffnung.

Beim diesjährigen Biberacher Schützenfest mussten die Menschen aus den umliegenden Gemeinden der Kreisstadt auf die bekannten „Schützenbusse“ weitestgehend verzichten. Dieser Umstand führte schon bei Bekanntwerden der Nachricht zu Unmut in Teilen der Bevölkerung. Der Kreisverband der Jungen Union möchte nun genauer hinschauen und bei einer praktikablen und zufriedenstellenden Lösung für Alle mitwirken. Aus diesem Grund wandten sie sich in einem ersten Schritt an die Schützendirektion, um mit den dort handelnden Akteuren in einen Austausch zu kommen.

Am Donnerstag, den 24. Oktober 2024 trafen sie sich mit Rainer Fuchs von der Schützendirektion. Er gab ihnen klar zu verstehen, dass auch ihm in seiner Funktion als Erster Vorsitzender daran gelegen ist, dass möglichst viele Menschen am Biberacher Brauchtum teilhaben können und auch die Gastronomie sowie die Schausteller von einem Schützenbus profitieren können. Man müsse aber wissen, dass es den Begriff „Schützenbus“ in dieser Form nicht mehr geben wird. Der Hintergrund hierzu ist in den deutschen Gesetzen geregelt. Die Schützenbusse fahren auf den bekannten ÖPNV-Linien. Das Recht diese Linien zu befahren, liegt jedoch bei den Konzessionären. §42 des deutschen Personenbeförderungsgesetzes (PBefG) ist hierzu eindeutig. Ob und wie diese Linien befahren werden, entscheiden die Konzessionäre. Diese wiederrum machen ihre Entscheidung vor allem vom ökonomischem Risiko abhängig. Ein weiteres Argument, dass aus Konzessionärsicht gegen die Schützenbusse spricht, stellen die Einhaltung von Lenk- und Ruhezeiten der Busfahrer dar. Wer bis spät in die Nacht den „Schützenbus“ fährt, kann am nächsten Morgen nicht die reguläre Linie fahren, da er sonst die geforderte Ruhezeit nicht einhalten kann. Ein zusätzlicher Engpass, welcher den Mangel an Busfahrern zusätzlich verschärfen würde.

Gemeinsam mit dem Verkehrsamt des Landkreises und einer Gruppe an regionalen Bürgermeistern versucht die Schützendirektion im Rahmen des §43 PBefG Sonderfahrten zu ermöglichen. Hierbei erweist sich aber bspw. das Deutschlandticket als hinderlich, weil die zusätzlichen Kosten, welche die Fahrten verursachen, nicht durch das Deutschlandticket gedeckt werden. Auch entstehen erfahrungsgemäß zusätzliche Reinigungskosten durch starkalkoholisierte Fahrgäste.

Ein möglicher Lösungsvorschlag wären verstärkte Fahrangebote an den stark frequentierten Wochenenden, aber hierfür müssen alle Beteiligten zusammenarbeiten. Die Junge Union möchte an dem Thema dranbleiben und weitere Gespräche mit Beteiligten des Verkehrsamt und Bürgermeistern führen. Sie bedankt sich ausdrücklich bei Rainer Fuchs für das informative und ehrliche Gespräch.