JU-Kreis Biberach stellt sich Zukunftsfragen zur Energieversorgung
Die Junge Union Kreis Biberach hat sich vergangenes Jahr mit einer Veranstaltungsreihe über Energie & Umwelt ein Jahresthema gegeben. Besucht wurde das ehemals leistungsstärkste und bald museumsreife Kernkraftwerk Gundremmingen (Abschaltung 2021) und die Illerkraftwerke in Form eines Laufwasserkraftwerks nähe Tannheim. Darüber hinaus hat sich die JU mit der Entstehungsgeschichte der oberschwäbischen Energieversorgung befasst.
Die Illerkraftwerke (betrieben von der EnBW AG) wurden in den 1920igern von der OEW (Oberschwäbische Elektrizitätswerke) im östlichen Landkreis am Grenzfluss erbaut. Sie bilden den den historischen Ursprung der Elektrizitätserzeugung des Landkreises. Das Kraftwerk hat einen Weltkrieg überstanden und ist heute noch in Betrieb. Spuren von Kriegseinwirkungen sind heute noch sichtbar. „Es ist faszinierend, auf diese Weise einen Meilenstein der deutschen Technikgeschichte zu erleben“, so JU-Mitglied Steffen Kössler. Die Leistung der Bauhandwerker seinerzeit ist beeindruckend angesichts damals bescheidenerer technischen Hilfsmittel. Mit einer Leistung von 46,95 MW erzeugen die Kraftwerke eine Strommenge von jährlich ca. 203,7 GWh.
Die zweite Veranstaltung befasste sich mit der Kernenergieerzeugung. Die Besichtigung war im nahegelegenen Kernkraftwerk Gundremmingen an der Donau. Ein Mitarbeiter unterrichtete die Besucher ausführlich über den gesamten Kraftwerksprozess. Die bereitwillige Auskunft auch auf zum Teil kritische Fragen der Zuhörer wurde als sehr erfrischend empfunden. Die Besuchergruppe lernte dabei das Betriebsgelände kennen. Als Hürde war eine strenge Sicherheitskontrolle zu überwinden, ähnlich wie sie auf Flughäfen und dergleichen sensiblen Anlagen stattfindet. Der erste Blickfang auf dem Anlagengelände waren die beiden riesigen Kühltürme, die bereits bei der Anfahrt von weitem wahrgenommen wurden. Die großen Gebäudekomplexe der Blöcke B & C, sowie der Block A, welcher als Kompetenzzentrum dient, waren sehr beeindruckend. Seit Dezember 2017 ist nur noch der Block C in Betrieb. Er soll Ende 2021 als letztes vom Netz gehen. Dann steht der Rückbau an, welcher den Standort noch Jahrzehnte beschäftigen wird. Allerdings ist die Frage der Endlagerung der radioaktiven Abfälle in Deutschland noch immer nicht gelöst!
Dieses Jahr beschäftigt sich die JU mit dem Jahresthema Sicherheit und plant bereits Veranstaltungen mit der Bundeswehr, der Polizei und der Justiz. Interessierte Jugendliche sind herzlich eingeladen und können sich beim Kreisvorsitzenden Florian Nußbaumer melden (E-Mail: florian.nussbaumer@hotmail.de ).