Nach kurzer Zeit zum Frischmachen ging es auch schon los in die Frankfurter Altstadt im Stadtteil Sachsenhausen, wo wir von zwei Mitgliedern der JU Frankfurt in der Apfelweinwirtschaft Adolf Wagner in die örtlichen Eigenheiten eingeführt wurden. Bei „Ebbelwoi“ und Schlachtplatte bzw. Schnitzel mit „grüner Soße“ wurden erste Kontakte geknüpft. Gastgeber waren Martin-Benedikt Schäfer (Stadtbezirksvorsitzender JU Frankfurt Süd) und Theresa Degner (Beisitzerin JU Frankfurt Süd und Baden-Württemberg-Import). Nach ordentlicher Stärkung ging es weiter in das Kneipenleben, wo später noch der Kreisvorsitzende der Jungen Union Frankfurt, Ulf Homeyer spontan zu uns stieß.
Am Freitag ging es – nach ausgiebiger Stärkung am Frühstücksbuffet – weiter zur EZB. Bereits nach 15 Minuten Fußmarsch standen wir vor dem Eurotower, natürlich nicht ohne vorher am Zeltlager der „Occupy Frankfurt“ Aktivisten vorbeizukommen. Der eine oder andere fühlte sich hier dann durchaus an die Zustände im Stuttgarter Schlossgarten erinnert. Nach kurzer Wartezeit in der Lobby des Eurotowers ging es weiter mit einer fast einem Flughafen ähnlichen Sicherheitsüberprüfung inklusive Metalldetektor und Röntgen der Taschen. Danach wurden wir von Sicherheitsleuten in den zweiten Stock gebracht wo bereits Kaffee und Kekse auf uns warteten. Hier wurden wir vom Pressesprecher William Lelieveldt begrüßt, der uns in der folgenden Stunde einen Einblick in die Aufgabenbereiche der EZB gewährte und uns verriet wie die EZB Geldpolitik betreibt. Insbesondere in Zeiten der Finanzkrise hat die EZB eine wichtige Steuerungsfunktion.
Anschließend an das Mittagessen in der Frankfurter City, ging es nachmittags zur Deutschen Börse. Bereits vor der Führung fiel den JU’lern das massive Polizeiaufgebot mit dutzenden Fahrzeugen und die Komplettsperrung vor der Börse auf. Wenig später wurden wir über den Verursacher aufgeklärt: Der Besuch des umstrittenen ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orban, der vor der ebenfalls im gleichen Gebäude residierenden Industrie- und Handelskammer (IHK) Frankfurt einen Vortrag über die ungarisch-deutschen Handelsbeziehungen hielt. Dies löste natürlich prompt eine Demonstration der lokalen linken Antifa und einen noch größeren Polizeieinsatz aus. Pünktlich um 15 Uhr fuhr die Diplomaten-Kolonne vor und Viktor Orban wurde von ca. 50 Demonstranten begrüßt die „Alerta, alerta Antifascista“ (Alarm), skandierten.
In der Börse wurden wir von einer freundlichen Mitarbeiterin zuerst in die Geschichte und in die Struktur der Frankfurter Wertpapierbörse eingeführt. Danach durften wir noch von der Aussichtsgalerie „das Parkett“ besichtigen, welches man aus den Börsennachrichten kennt. Wo früher reger Handel stattfand, befinden sich heute nur noch Computerarbeitsplätze der sogenannten „Experten“. Wo früher über hektisches Zurufen Aktien gehandelt wurden, sausen heute nur noch unaufgeregt Zahlen über die Bildschirme. Der Handel selbst läuft heutzutage in Sekundenbruchteilen elektronisch über die Handelsplattform Xetra.
Nach dem Börsenbesuch gab es bis zum Abend Zeit zur freien Verfügung um Frankfurt auf eigene Faust zu entdecken. So konnte man einen Abstecher in das imposante Einkaufszentrum „Zeilgalerie“ unternehmen oder auch die Paulskirche sowie dem Römer einen Besuch abstatten.
Am Abend fand jeder noch die Zeit das Frankfurter Nachtleben kennenzulernen. Die einen besuchten die lokalen Discos, während die anderen die Kneipentour vom Vorabend fortsetzen.
Zum Abschluss der Fahrt ging es am Samstagmorgen zur Besichtigung des Frankfurter Flughafens. Nach einem kurzen Sicherheitscheck im Besucherzentrum konnten wir im Bus das riesige Rollfeld besichtigen. Die große Tour führte uns an allen wichtigen Punkten des Flughafens vorbei, von den verschiedenen Terminals, über Wartungshallen bis zu den verschiedenen Startbahnen. Dabei konnten auch Starts und Landungen der Flugzeuge im Minutentakt bestaunt werden, zum Teil gefühlt nur knapp über unseren Köpfen. Unter den geparkten Flugzeugen waren sogar zwei A380 von Lufthansa und Singapore, das weltweit größte Passagierflugzeug, welche ein neunstöckiges Gebäude überragen würden. Beim Anblick der Dimensionen von einigen Wartungshallen kamen wir uns beinahe wie winzige Spielfiguren vor. Zum Ende war auch noch der Tower der Fluglotsen zu sehen.