Nach gut vierstündiger Fahrtzeit erreichten die Mitglieder der Jungen Union bereits um neun Uhr das imposante Parlamentsgebäude der Europäischen Union (EU) in Straßburg. Spätestens dieser Anblick ließ die frühe Abfahrtszeit vergessen und die Vorfreude auf einen spannenden und lehrreichen Tag steigen. Vier Tage pro Monat tagen die insgesamt 736 direkt gewählten Abgeordneten aus den 27 Mitgliedsstaaten der EU in Straßburg.
Eine anstrengende und arbeitsintensive Plenarwoche mit zahlreichen Abstimmungen lag hinter der Biberacher Europaabgeordneten Elisabeth Jeggle, als sie die JU’ler empfing. Selbstverständlich ließ Sie es sich trotzdem nicht nehmen den Besuch aus der Heimat herzlich in Straßburg willkommen zu heißen. Gleich zu Beginn erwartete die JU’ler mit der Besichtigung des großen Plenarsaals ein Highlight des Tages. Elisabeth Jeggle erläuterte zahlreiche Details zu den vertretenen Fraktionen, dem Aufbau des Plenums und dem Abstimmungssystem. Einen bedeutenden Aspekt im parlamentarischen Ablauf nehmen die Übersetzerinnen und Übersetzer ein. Sie sorgen für eine simultane Übersetzung jedes Redebeitrags in fast alle weiteren Sprachen der EU-Mitgliedsstaaten.
Im Anschluss führte die Abgeordnete die Jungpolitiker in den Sitzungssaal „Robert Schuman“, welcher der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP), die die größte Fraktion stellt, als Sitzungssaal dient. Unter dem Dach der EVP sind die deutschen Parteien CDU und CSU neben vielen anderen konservativen Parteien anderer Länder auf europäischer Ebene organisiert. Bei der folgenden Diskussionsrunde wurden die Fragen der JU’ler von Elisabeth Jeggle in gewohnt kompetenter und sachlicher Manier gerne beantwortet. Als besonders spannend erwiesen sich der Überblick und die persönliche Meinung der Europapolitikerin zu gegenwärtig aktuellen Themen. Detailliert beschrieb Sie die Konsequenzen nationalen Handelns für die Zusammenarbeit auf europäischer Ebene am Beispiel des EHEC Erregers. Jeggle machte deutliche, dass in solchen Krisen ein koordiniertes und schnelles Reagieren auf europäischer Ebene unabdingbar ist. Interessante, zuweilen lustige Einblicke in den täglichen Parlamentsbetrieb rundeten die Diskussion ab.
Den Abschluss des Besuchs bildete eine Stadtführung durch das historische Straßburg. Die Symbolträchtigkeit einige der europäischen Institutionen genau hier anzusiedeln wurde im Anbetracht der bewegten Geschichte der Stadt nochmals deutlich. Selbstverständlich durfte abschließend ein Besuch in einer für die Region typischen Brasserie nicht fehlen. Mit Flammkuchen und selbstgebrauten Bier gestärkt traten die JU’ler ihre Heimreise an.