Bevor der Gast zur JU stieß, stand bei der Klausurtagung noch die Terminplanung für das kommende Jahr, die Neuausrichtung der CDU nach der Landtagswahl sowie Organisatorisches auf dem Programm. Besonders Mitgliederwerbung und Öffentlichkeitsarbeit sollen im kommenden Jahr ausgebaut werden. Auch die Mitarbeit in der Mutterpartei solle ein stärkeres Gewicht bekommen. „Gerade jetzt muss die Junge Union wieder Motor der Erneuerung innerhalb der CDU werden und das nicht nur auf Landesebene sondern auch an der Basis“, so Mario Wied. Er ermunterte die JU Mitglieder, sich stärker in der CDU zu engagieren. Bisher sei nur eine geringe Zahl der JU Mitglieder in der CDU, was einerseits für die Unabhängigkeit der JU stehe, aber andererseits die Einflussmöglichkeiten der JU auf die Mutterpartei schmälere.
Im zweiten Teil der Klausurtagung konnte die JU den Generalsekretär der Baden-Württembergischen CDU und Vorsitzenden der Landesgruppe im Bundestag, Thomas Strobl MdB begrüßen. „Ich bin dankbar für die Einladung und komme natürlich gerne in die schönste Region Baden-Württembergs“, so Thomas Strobl in seiner Begrüßung. Strobl begann mit einem Rückblick auf die Landtagswahl. Die Wahlziele der CDU wurden nicht erreicht, obwohl man fast 200.000 Wähler mehr hatte wie in der letzten Wahl. Hauptgründe seien die massive Mobilisierung bei den Grünen-Wählern und der schlechte Zustand der FDP gewesen. Da keine anderen Koalitionspartner für die CDU zur Verfügung standen, blieb daher nur der Weg in die Opposition. Dies stelle eine völlig neue Situation für die CDU als Oppositionspartei dar und die Aufgabe müsse man annehmen. Die CDU beging vorher massive Fehler. „Sie hielt sich teilweise für unersetzlich und hat das zuhören verlernt“, so Strobl. Die Chance sei nun, dass sich die CDU nun auf sich selbst konzentrieren könne anstatt auf das Regieren was eine Fortführung der von vielen Mitgliedern so empfundenen „Basta-Politik“ zwangsläufig blockiere. Die CDU sei mit Abstand die größte Partei und könne sich nun leisten nicht immer nur blind Geschlossenheit zu demonstrieren, sondern auch mal öffentlich zu diskutieren. Man müsse der Öffentlichkeit zeigen, welche Positionen und Grundwerte die Partei vertrete. Strobl wandte sich auch gegen Frontalopposition. Man dürfe nicht gegen alles sein, sondern eigene Themen entwickeln. Das „Dagegen“ übernehme schon die neue Grün-Rote Regierung. So sei der grüne Verkehrsminister nur gegen Verkehr, gegen neue Straßen, gegen Bahn und gegen Ausbau der Neckarschleusen. Die nächsten fünf Jahre seien für BW verlorene Jahre denn die neue Regierung erkläre bisher nur wogegen sie ist. „Baden-Württemberg muss Standort für Mittelstand bleiben!“, so Strobl abschließend.