Bereits morgens um halb acht ging es für die knapp 40 köpfige Gruppe in Riedlingen mit dem Bus los. Nachdem es für die meisten, überwiegend jüngeren Teilnehmer der erste Ausflug ins „politische“ Stuttgart war, waren die Erwartungen natürlich groß.
Erster Halt wurde am Staatsministerium eingelegt wo den JU’lern eine ausführliche Führung der Villa Reitzenstein angeboten wurde. Nach der Begrüßung durch Mitarbeiter Thomas Wagenblast wurde ein Stehempfang mit einem kurzen geschichtlichen Einblick des Hauses abgehalten. Die beeindruckende Architektur und die Geschichtsträchtigkeit der Villa, insbesondere während der Besatzungszeit nach dem zweiten Weltkrieg, sprachen für sich. „Ich stehe an einem Ort, der Geschichte geschrieben hat“, war oftmals der beeindruckte Kommentar der jungen Teilnehmer.
Als zweiter Programmpunkt stand der Besuch des Sparkassenverbands, welcher im Gebäude der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) seinen Sitz hat, auf dem Programm. Auch hier wurden die Teilnehmer von einer imposanten Architektur aus Stahl und Glas begrüßt. Nach einem kurzen, aber durchaus vorzüglichem Mittagessen bei der LBBW und einer Einführung in der Verbandstätigkeit wurde den JU’lern auf der Dachterrasse im achten Stock des LBBW Gebäude, von wo aus ein direkter Blick über Stuttgart und auf den Hauptbahnhof inklusive den riesigen Gleisflächen möglich ist, noch der anstehende Umbau des Bahnhofs im Rahmen des „Stuttgart 21“ Projektes erläutert. „Statt hier mit 60 km/h reinzuzuckeln, sausen die Züge in Zukunft Vollgas hier unterirdisch Richtung Fernsehturm durch. Das wird insbesondere fürs Oberland eine deutlicher Gewinn sein, wenn sich die Fahrtzeit nach Ulm und Tübingen jeweils fast halbiert“, so die Aussage zum Ziel des Projektes. Anschließend wurden die Teilnehmer vom Sparkassenpräsidenten und Biberacher Landtagsabgeordneten Peter Schneider begrüßt. Themen des Gesprächs waren unter anderem die aktuelle Lage im Landeshaushalt und die Situation der LBBW. Ein Weiterer Schwerpunkt war das Thema Jugendverschuldung. Hier bat Schneider die jungen Teilnehmer eindringlich, die Finger von Krediten zu lassen. „Macht nur etwas, von dem Ihr auch wisst wie es funktioniert“, so Schneider. Heutzutage kaufen viele Fernseher und ähnliches in Elektronikgeschäften zu vielbeworbenen „0{641ee034a82826bff8c96bf7c29fe601dec5f236cd407ae035854e41673ebdc3} Krediten“. Aber was das für Folgen hat wisse keiner. „Schon eine viertel Stunde später liegt euer Kredit, den ihr im Elektronikladen an der Kasse abgeschlossen habt, bei irgendeiner japanischen oder russischen Bank und ihr wisst nicht mal mehr wer für euch zuständig ist, wenn es Probleme gibt“, so Schneider weiter und fügte hinzu „Wie sich hier junge Leute teilweise verschulden ist dramatisch“. Die Teilnehmer reagierten begeistert. „Eine solche schwäbische Bodenständigkeit zu behalten – trotz eines so hohen Amtes – ist wirklich toll und gleichzeitig überraschend“, so das Fazit der JU’ler nach Peter Schneiders Antworten.
Den Abschluss des offiziellen Teils bildete ein Besuch im Mercedes Museum. Hier konnten sich die Teilnehmer in einem knapp 2-stündigen Rundgang jeden einzelnen Entwicklungsschritt der Automarke Mercedes Benz erläutert lassen. Danach ging es zum Ausklang des erfolgreichen Ausflugtages auf den belebten Stuttgarter Weihnachtsmarkt. Dort konnte man die aufwendig geschmückten Stände begutachten und den ein oder anderen wärmenden Glühwein trinken.